Fun and Sports 2005 - Tag 5

Donnerstag 11. August 2005 


Curtin Medelin (Ältere)

Heute galt es für 10 der 24 älteren Lagerteilnehmer ihre eigene Angst zu überwinden. Wir wurden um 09.20 Uhr von einem einheimischen Taxichauffeur abgeholt und in eine Schlucht in Richtung Lukmanierpass transportiert. Dort trafen wir Paul, einen routinierten Bergführer aus Disentis, der uns sofort mit Helm, Klettergurt und Karabinerhaken austattete. Nun konnte das Abenteuer losgehen. Die Ersten unserer Gruppe versuchten sich an einer steilen, nicht ganz einfachen Kletterroute, während sich die Anderen von Paul die Felswand hinabseilen liessen. Als Drittes konnten wir einen freistehenden Baumstamm, cirka sieben Meter hoch und fünfzig Meter über der Schlucht hinaus ragend, besteigen und somit Disentis von oben betrachten. 
Als Highlight ging es nun weiter zur Flusseilbahn. Wir wurden einzeln oder zu zweit an einem Drahtseil befestigt und in einem atemraubendem Tempo in die Tiefe befördert. Unten lösten wir uns vom Seil und kletterten weiter in Richtung Nepalbrücke. Dort wurden wir von unseren Leitern wieder gesichert und balancierten über die Brücke. Als alle ihre anfängliche Angst überwunden hatten und sich in der ungewohnten Höhe sicher fühlten, gab es kein Bremsen mehr und wir tobten uns in der Höhe aus.


Sidewalker (Ältere)

Am heutigen Morgen stand bei 14 der älteren Lagerteilnehmer eine rasante Abfahrt mit dem Sidewalker (geländegängiges Trottinet) auf dem Programm. Nach einer kleinen Wanderung zur Gondelstation und der anschliessenden Fahrt auf den Gipfel konnten wir endlich unsere Gefährte in Empfang nehmen und uns mit Helmen geschützt auf die Talabfahrt freuen. Aufgrund kleinerer Missverständnisse seitens der begleitenden Leiter und dem lokalen Organisator, wurde der Weg, welcher für die Abfahrt vorgesehen war, leider nicht auf Anhieb gefunden und schlussendlich auch verpasst. Infolgedessen begann unser Ausflug mit einer rund einstündigen Wanderung (wohlverstanden musste der Sidewalker geschoben und getragen werden) über Stock und Stein und einigen Höhenmetern. Als schlussendlich eine abfahrtstaugliche Strecke gefunden wurde, waren alle (Kinder und Leiter) sehr froh, dass die richtige Attraktion (rasante Abfahrt) endlich in Angriff genommen werden konnte. Nach einem wirklich sehr gelungenen Abschluss einer teilweise sehr abenteuerlichen "Ausfahrt" oder "Wanderung" waren die Kids jedoch sehr zufrieden mit dem Gebotenen. Fazit: Man muss nicht immer den richtigen Weg nehmen, um ans Ziel (Talstation) zu kommen oder ein Ziel (begeisterte Kinder) zu erreichen.


Goldschürfen (Jüngere: am Morgen; Ältere: am Nachmittag)

Voller Freude stiegen wir in den Bus um uns auf die Suche nach Gold im Rhein zu machen. Nachdem die Leiter eine kurze Instruktion über sich ergehen liessen wurden wir mit Gummistiefeln, Eimern, Schaufeln und Waschtellern ausgestattet. Vollgepackt mit dem Material liefen wir 200m flussabwärts, überquerten den Rhein und richteten uns ein. Nun lag es an den Leitern uns ihr Wissen weiterzugeben. Nicht alle hatten die Geduld, diese mühsame und zeitraubende Arbeit über sich ergehen zu lassen und planschten lieber im eiskalten Wasser umher. Zur Freude der Geduldigen wurden die meisten mit einem kleinen Goldfund belohnt. 


Wollkaderei (Jüngere)

Nach einem bodenständigen, feinen Mittagessen, bestehende aus Hörnli, Ghackets und Apfelmus, machten wir uns gespannt auf den Weg zur Wollkaderei. Fünfzehn Minuten später erreichten wir ein gemütliches, altes Bündner-Häuschen.. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt um möglichst viel von der Führung mitzukriegen. In der Zwischenzeit vertrieben sich die anderen die Zeit mit diversen Spielen.
Während der Führung erfuhren wir wie die Wolle bis zum Spinnen vorbereitet wird. Am meisten beeindruckten uns die 150 jährigen Maschinen, die heute noch tadellos funktionieren. Als diese Besichtigung zu Ende war, gingen wir weiter zum abenteuerlichen Spielplatz beim Sportzentrum und vertrieben uns ohne uns zu langweilen die Zeit mit Seilbahnfahren, Klettern, Rutschen und Schaukeln.



Spielabend (Jüngere)

Die Jungs, welche keine Lust hatten ein Quiz zu spielen gingen in den Keller um ein Ping-Pong-/ Tschüttelichaschte- Turnier zu bestreiten. Die restlichen Kinder vergnügten sich mit einem Spiel in dem sie Wörter pantomimisch, zeichnerisch oder sprachlich beschreiben mussten. Dieser Programmpunkt wurde nach einer Stunde beendet, damit Barbara die spannende Indianer-Gutenachtgeschichte umso länger erzählen konnte. 


Casino (Ältere)

Das Abendprogramm am vorletzten Abend kam so richtig prunkvoll daher. Das Leiterteam hatte sich in Schale geworfen und empfing das Publikum, die Grossen, welche ähnlich gediegen gekleidet vor den Pforten unseres Casino-Saloons bereits Schlange standen. Aus-gerüstet mit "Fünferlis", Geschenk des Hauses, konnten sie sich im Casino ganz dem Glückspiel widmen. Im Wissen nichts verlieren zu können, ausser dem Kredit, den sie von der Bank bekamen. Vielleicht war es gerade diese Tatsache, welche den Sturm auf das Wild-Westliche Bankinstitut auslöste, für einmal jedoch ohne Pistolen und Kanonenrauch. Denn die Bank kam schon bald in arge Geldnöte aufgrund der Glücksträhne der Kids, die nicht abreissen wollte und welche zudem am gleichen Tag schon bei der Goldsuche in Anspruch genommen wurde. Bei Poker, Roulette, Würfel und Kartenspiel und einer Blackjack Runde wechselten sodann Unsummen an Münzen den Besitzer und die Bank musste einen Geldtransport anheuern, der die Liquidität des lagereigenen Kreditinstituts sicherstellte. In zwei kurzen Sequenzen konnte man sich gar via Konsolenspiel mit den Banquiers prügeln. Doch die Atmosphäre war derart gemütlich in den Hallen des Glückspiels, in welcher übrigens eine Jazz-Band im Hintergrund für das akustische Ambiente sorgte, dass die altehrwürdigen Spiele ihrer Aufmerksamkeit nicht von technologischen Neuzeitphänomenen beraubt werden konnten. Wenn auch nicht alle Kids sich zu Beginn des Abends einen Frack oder ein Abendkleid leisten konnten, nach diesem gewinnträchtigen Abend hätten sich beinahe alle mit edlem Tuch einkleiden können, vorausgesetzt, sie fänden eine Haute-couture Boutique die Barzahlung mit "Fünferlis" akzeptiert.